Hilfe für Eritrea
Einige von Ihnen kennen Ihn sicherlich noch: Dr. Ulf Bauer, ehemaliger ärztlicher Geschäftsführer und Mitgründer der Facharztklinik Hamburg und der Chirurgie Osterstraße engagiert sich in seinem „Unruhestand“ für ein ganz besonderes Projekt, welches wir Ihnen hier kurz vorstellen möchten:
Eritrea: Früher ehemalige italienische Kolonie, später ein Teil Äthiopiens, inzwischen eigenständig.
Eritrea hat ca. 4,5 Mio. Einwohner, davon 2,8 Mio. Frauen. Es liegt im nordöstlichen Afrika und ist eines der ärmsten Länder der Welt. Das durchschnittliche jährliche Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Einwohner lag 2019 bei ungefähr 315,- €, im Vergleich dazu Deutschland: über 41.000,- €. Die Lebenserwartung lag 2016 bei 65 Jahren (81 Jahre in Deutschland), jede Frau hat im Durchschnitt 4,1 Kinder (Deutschland: 1,5) bekommen. Die Kindersterblichkeit lag bei 4,2 Geburten pro 100 Lebendgeburten (Deutschland: 0,4).
2005 ist Dr. Bauer das erste Mal in die Hauptstadt Eritreas nach Asmara gereist und hat hier in seinem Urlaub über die die Hilfsorganisation „Archemed“ im Halibet-Krankenhaus brandverletzte Kinder behandelt.
Ein Ausflug mit einer befreundeten Anästhesistin führte Ihn dann in die einzige Frauenklinik der Hauptstadt. Hier arbeiteten 4 der insgesamt 7 Gynäkologen des Landes, die für die 2,8 Mio. Einwohnerinnen zuständig sind. Wenn eine Frau durch eine Geburt oder eine Krebserkrankung stirbt, hat dies für die Kinder, die dann zu Halbwaisen werden, gerade in einem Land wie Eritrea dramatische Folgen. Bis 2006 gab es in Eritrea nicht einmal die Möglichkeit, Medizin studieren.
Die Lebensfreude der Eritreer, auch bei schlechten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen das Beste draus zu machen, beeindruckte Dr. Bauer nachhaltig und führte zu der Frage: Wie können wir den Frauen in Eritrea, ihren Familien und den Ärzten helfen? Es entstand die Idee der Hilfe zur Selbsthilfe.
Zusammen mit anderen Ärzten gründete Dr. Bauer 2012 der Verein „For-Eritrea e.V. (Medical Support in Partnership)“ mit dem Fokus auf den Aufbau von Geburtshilfe, Gynäkologie, Krebsvorsorge und Onkologie für Frauen. Damit sollte den Müttern und damit auch den Kindern in Eritrea geholfen und die Sterblichkeitsrate der Mütter und der Kinder gesenkt werden.
Der Verein stützt sich auf das freiwillige Engagement von Ärzten und Krankenschwestern aus ganz Deutschland und finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Es sendet medizinisches Fachpersonal nach Eritrea, um Ärzte und Krankenpflegepersonal vor Ort zu schulen. Denn die qualifizierte Aus- und Weiterbildung des medizinischen Personals vor Ort ist der entscheidende Schlüssel. Der Wissenstransfer bewirkt Nachhaltigkeit und bindet die jungen Menschen in ihrem Land.
Beeindruckende Berichte über das Engagement der Freiwilligen und weitere Informationen zum Verein finden Sie hier: