*Hatschie*
*Hatschie*
Die Nase läuft, die Augen tränen, viele von uns wachen morgens verquollen auf und wissen gar nicht genau, bin ich nun erkältet oder habe ich eine Allergie?
Wir wollen für Klarheit sorgen und deswegen haben wir Herrn Dr. med. Gerhard Diehl, einen unserer Operateure und niedergelassener Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde mit der Zusatzbezeichnung Allergologie, zu dem Thema interviewt:
“Guten Tag Herr Dr. Diehl,
woran erkenne ich den Unterschied zwischen einer Allergie und den Resten einer Erkältung?
Handelt es sich um eine schwere Entzündung dann liegen oft eitriger Nasenausfluss und starke Kopfschmerzen sowie Zahnschmerzen vor. Eine leichte Erkältung kann man nicht immer von einer allergischen Reaktion unterscheiden. Auch allergische Patienten können Kopfschmerzen haben und fühlen sich nicht fit. Eine Pollenallergie äußert sich durch Rötung und Schwellung der Schleimhäute, Fließschnupfen, Niesreiz, juckende und tränenden Augen oder auch trockenen Nasen- und Rachenschleimhäuten. Hustenreiz und Husten können ebenfalls sowohl bei einer Erkältung, als auch bei einer Allergie vorkommen.
Was versteht man unter „Heuschnupfen“?
Die Bezeichnung allergischer Schnupfen ist ein Oberbegriff für alle allergischen Schnupfenarten, die durch Allergene in der Luft (Aeroallergene) – draußen wie drinnen – ausgelöst werden. Wenn von Heuschnupfen die Rede ist, geht es um allergischen Schnupfen durch Pflanzenpollen. Auch allergischer Schnupfen durch Hausstaubmilben kommt häufig vor. Mit der etwas seltener auftretenden Allergie auf Schimmelpilze oder Tierhaare hat er gemeinsam, dass er das ganze Jahr über zu Beschwerden führen kann.
Wann muss ich mich bei einem Facharzt vorstellen?
Leiden Sie unter den oben genannten Symptomen und waren bisher noch nicht bei einem Facharzt, sollten Sie zur Abklärung den Facharzt konsultieren. Ihr behandelnder Facharzt wird mit Ihnen ihre Symptome besprechen und dann weitere Tests durchführen. Patienten, bei denen bereits eine Allergie bekannt ist, sollten sich mit Beginn der Symptome bei Ihrem Facharzt wieder vorstellen, um die Medikation für die Zeit, in der die Allergen aktiv sind zu besprechen.
Wie wird eine Allergie diagnostiziert?
Ihr Arzt wird sich die Symptome anhören. In der Regel wird dann zur Diagnose ein sogenannter Pricktest durchgeführt werden. Bei einem Pricktest werden die Allergene auf die Haut (am Unterarm) aufgetragen und durch Reiben, Stechen, Ritzen oder Spritzen in die Haut gebracht. Keine Sorge dies klingt, dies klingt schmerzhafter als es ist. Nach ca. 20 -30 Minuten Wartezeit wird das Ergebnis abgelesen. Anhand der Reaktionen auf die Allergene wird die Stärke der Allergie für den Behandler erkennbar.
Was gibt es für Maßnahmen zur Linderung?
Patienten, die unter einer Allergie leiden, dies gilt übrigens für alle Arten von Allergenen, sollte diese meiden. Bei einer Pollenallergie ist dies jedoch oft weitestgehend nicht möglich. Es gibt unterschiedliche Therapieansätze, die kurzfristig oder langfristig Linderung verschaffen. Langfristig wird eine Immuntherapie (Hyposensibilisierung) für eine Verbesserung der Allergie bzw. der Allergiesymptome sorgen. Hierbei wird über einen längeren Zeitraum über eine Spritze bzw. durch Tabletten dem Körper eine steigende Minimenge des Allergens zugeführt, sodass sich der Körper an das Allergen gewöhnt und weniger oder überhaupt nicht mehr auf der Allergen mit allergischen Symptomen reagiert.
Kurzfristig helfen spezielle Nasensprays den Patienten. Der Wirkstoff wirkt lokal und nur geringe Mengen gehen in die Blutbahn über. Im Gegensatz zu abschwellenden Nasensprays wird hier keine Gewöhnung einsetzen. Auch die Verwendung von Augentropfen kann den Patienten helfen, die Symptome zu lindern. Viele Patienten nehmen auch sogenannte Antihistaminika ein, die im gesamten Körper die Bereitschaft allergisch zu reagieren, herabsetzen.
Wie kann ich mir selbst Linderung verschaffen?
Vermeiden Sie längere Aufenthalte im Grünen. Gerade wenn die Hauptblühzeit ist, ist ein Spaziergang am Meer, einer Wanderung durch Feld und Wiesen vorzuziehen.
Freuen Sie sich über Regen. Bei länger anhaltendem Regen wird die Luft „reingewaschen“, jetzt ist ein idealer Zeitpunkt, um zu lüften oder spazieren zu gehen. Bei kurzen Schauern steigt jedoch nach dem Regen die Pollenbelastung wieder an.
Es gibt einige Hersteller, die Pollenschutzgitter anbieten. Wenn Sie diese vor das Schlafzimmerfenster anbringen, haben Sie eine deutliche Verbesserung der Raumluftqualität.
Duschen Sie sich abends bevor Sie ins Bett gehen ab und waschen die Haare. Im Laufe des Tages heften sich an den Körper und in den Haaren Pollen fest. Hierdurch spülen Sie diese ab und Sie sind nachts den Pollen nicht ausgesetzt.
Wenn Ihr Auto eine Klimaanlage hat, lassen Sie sich einen Pollenfilter einbauen. Eine Niesattacke beim Autofahren kann böse Folgen haben.
Eine Nasendusche befreit die Schleimhäute von Pollen und Dreck und befeuchtet zugleich die Schleimhaut.
Was ist ein Etagenwechsel?
Unter einem Etagenwechsel versteht man, wenn sich das Beschwerdebild des Patienten von Beschwerden im Bereich der Nase und den Augen auf die Lunge ausweiten und ein allergisches Asthma hinzukommt.”
Wir sagen Danke für die Zeit, die Sie sich genommen haben.
Bei diesen und vielen weiteren Beschwerden, helfen Ihnen unsere HNO-Ärzte gerne weiter