Löschdecke für den Schmerz
Unser Operateur und niedergelassener Facharzt für Neurochirurgie Dr. med. Daniel Klase wurde für die “Gute Besserung” zum Thema “Löschdecke für den Schmerz” interviewt. Das Interview lesen Sie hier:
“Wenn bei chronischen Nervenschmerzen weder konservative (medikamentöse) Therapie noch weitere OPs helfen, kann die Rückenmarkstimulation Linderung verschaffen. Besonders Patienten, die an Phantomschmerzen, Polyneuropathie, Morbus Sudeck oder Rücken-Bein-Schmerzen nach Wirbelsäulen-Operationen leiden, können diese Therapieform in Betracht ziehen.
Verbrennt man sich die Hand an der heißen Herdplatte, hilft es oft, diese unter kaltes Wasser zu halten. Das Kältegefühl ist für den Moment dann wesentlich intensiver als der Verbrennungsschmerz und wird schneller im Gehirn wahrgenommen. In etwa nach diesem Wirkprinzip verläuft die Rückenmarkstimulation (SCS). „In Vorbereitung der auf Jahre ausgelegten Therapie wird eine Elektrode so gezielt auf der Rückenmarkshaut im Spinalkanal – dem Inneren der Wirbelsäule – platziert, dass der Schmerzpunkt in Rücken, Beinen oder Armen durch schwache Stromimpulse stimuliert wird“, erklärt Dr. Daniel Klase, Neurochirurg an der Facharztklinik Hamburg. „Patienten empfinden den Impuls meist als angenehmes, warmes Kribbeln, das den chronischen Schmerz wie eine Löschdecke überlagert“, so Klase weiter. Da das System in Form und Aufbau einem Herzschrittmacher ähnelt, wird es umgangssprachlich häufig als Schmerzschrittmacher bezeichnet. Nach einer mehrwöchigen Testphase, in der eine mindestens 40prozentige Schmerzlinderung erzielt werden sollte, wird der eigentliche Schmerzschrittmacher, der über eine externe Steuerung bedient werden kann, in einer Hauttasche an Bauch oder Gesäß implantiert.” (Quelle: Gute Besserung 10/17)
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