Sicherheit & Hygiene
Patientensicherheit und Hygienestandards
Die Sicherheit der Patienten und das Hygienemanagement haben in der Facharztklinik zu jeder Zeit allerhöchste Priorität. Wesentliche Grundlage des hygienischen Handelns ist die “Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention” des Robert-Koch-Instituts. Auf Basis dieser Richtlinie arbeitet die Facharztklinik Hamburg.
Die Beachtung der hygienerelevanten Bestimmungen und Leitlinien sowie deren Umsetzung für die tägliche Arbeit im Krankenhaus umfasst alle Bereiche und Berufsgruppen der Klinik, sodass alle Patienten von einem höchstmöglichen Maß an Sicherheit profitieren. In unserem aktuellen Qualitätsreport haben wir unsere vielfältigen Aktivitäten und Maßnahmen für Sie zusammengestellt.
Folgende Maßnahmen bilden die Eckpfeiler unseres Sicherheits- und Hygienekonzepts:
Kompetenz und Erfahrung
Die medizinischen Behandlungen werden ausschließlich durch erfahrene Fachärzte vorgenommen. Sie verfügen über ein breites Behandlungsspektrum und können sich auf große Operationserfahrung stützen. Da der gesamte Behandlungspfad in den Händen des Facharztes liegt, profitiert der Patient von einem reibungslosen Therapieablauf und damit einer hohen Behandlungsqualität.
Exakt gesteuerte Narkose
Durch Messen der Narkosetiefe mithilfe eines speziellen Neuromonitorings während der Operation wird die Narkose durch den Anästhesisten exakt gesteuert. Die Narkoseärzte an der Facharztklinik verfügen über langjährige Erfahrung und Routine in allen gängigen Verfahren der Narkosetechnik. Die Narkose- und Überwachungsgeräte in der Facharztklinik entsprechen dem allerneusten Stand der Technik.
Postoperative Betreuung
Nach der Operation werden die Patienten in den Aufwachraum verlegt, wo sie bis zu einigen Stunden mit Hilfe modernster Überwachungsgeräte von qualifiziertem Fachpersonal betreut werden.
Wenn nach der Betreuung im Aufwachraum eine weitere Überwachung notwendig ist, wird die Versorgung in einem speziellen Bereich, dem Überwachungsraum, durchgeführt. In der Facharztklinik arbeitet in diesem mit modernster Technik ausgestatteten Bereich speziell geschultes Personal.
Die Narkoseärzte verfügen über langjährige Erfahrungen in der Intensivmedizin und in der Schmerztherapie und betreuen die Patienten bis zur Entlassung.
Zusammenarbeit mit dem UKE
Die Facharztklinik verbindet eine enge Kooperation mit dem internistischen, kardiologischen und neurologischen Konsiliardienst des benachbarten Universitätsklinikums Eppendorf (UKE). Sollte bei einem Eingriff oder danach der Fall eintreten, dass ein Patient weiterführende medizinische Maßnahmen benötigt, kann umgehend das Notfallteam des UKE herbeigerufen werden, das den Patienten, sofern erforderlich, auf eine Intensivstation des UKE verlegt.
Hohe Hygienestandards
Die Einhaltung von Hygienestandards nimmt für die Facharztklinik einen großen Stellenwert ein. Das gilt für die Operationssäle und für die Stationen. Die Klinik wird vom Hamburger Institut für Umwelt und Hygiene durch Hygieneärzte und Hygienefachkräfte umfassend betreut.
Primäre Aufgabe von Hygienemaßnahmen ist die Vermeidung von Infektionen. Die Maßnahmen reichen von der Umsetzung der Desinfektions- und Reinigungs- und Sterilisationsvorschriften bis zur gezielten Weiterbildung des Klinikpersonals.
Die Facharztklinik nimmt an der “AKTION SAUBERE HÄNDE” teil, einer 2008 initiierten nationalen Kampagne zur Verbesserung der Compliance in deutschen Gesundheitseinrichtungen.
Vermeidung von multiresistenten Keimen
MRSA, genau Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus sind multirestistente Keime, 4MRGN sind multiresistente gramnegative Bakterien, die gegen die vier gängigsten Antibiotika-Gruppen resistent sind. Viele Menschen sind Träger der oben beschriebenen Keime, ohne es zu wissen, weil sie gesund sind und keine Beschwerden haben. Durch ein geschwächtes Abwehrsystem oder eine Operation können die Keime einen Weg in die inneren Organe oder die Blutbahn finden und eine Infektion auslösen. Die Infektionen sind durch die Resistenzen auf die meisten Antibiotika-Gruppen schwer behandelbar, langwierig und für geschwächte Patienten gefährlich.
Hohe Hygienestandards sind eine unabdingbare Voraussetzung dafür, dass sich multiresistente Keime (sog. MRSA) nicht ausbreiten können. Intensive Händedesinfektion und die laufende Reinigung und Desinfektion von Geräten, Textilien und Räumen stellen dabei unabdingbare Maßnahmen im Kampf gegen Keime dar. Mit dem Institut für Hygiene und Umwelt wurde ein Screening-Konzept erarbeitet, mit dem alle aufzunehmenden Patienten auf das Risiko möglicherweise vorhandener MRSA-Erreger hin befragt und – wenn notwendig – labormedizinisch untersucht werden. Daneben werden die Mitarbeiter der Klinik im Rahmen der regelmäßigen arbeitsmedizinischen Untersuchungen auf MRSA untersucht.
Seit 2011 ermitteln wir in der Facharztklinik Hamburg, vor der stationären Aufnahme der Patienten (in der Pflegesprechstunde, beim Anästhesievorgespräch) das persönliche Risiko auf MRSA und seit letztem Jahr auch auf 4MRGN. Dies geschieht mittels eines standardisierten Fragenbogens, der zusammen mit dem MRE-Netzwerk der Stadt Hamburg und dem Institut für Hygiene und Umwelt der Stadt Hamburg entwickelten wurde. Die Facharztklinik Hamburg folgt mit dem Verfahren den Vorgaben des MRE-Netzwerkes der Stadt Hamburg und setzt eine Empfehlung des Robert-Koch-Instituts (RKI) um.
Insgesamt 5.317 von 47.474 Patienten hatten in der Zeit von 2011 bis 2017 gemäß unserer Kriterien ein erhöhtes Risiko. Daraufhin wurde ein Abstrich gemacht und im Labor untersucht. 61 Patienten, also insgesamt nur 1,1% der untersuchten Patienten, waren tatsächlich mit einem MRSA besiedelt und konnten nach erfolgreicher medikamentöser Behandlung zur OP in der Facharztklinik Hamburg aufgenommen werden. 2017 wurden bei 1.054 Patienten ein Abstrich gemacht, 9 Patienten (0,9%) waren mit MRSA besiedelt.
Umfassendes Risikomanagement
Gezieltes Risikomanagement ist für eine moderne Klinik unabdingbar. Vor der Operation wird für jeden Patienten eine Checkliste auf Basis der Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO geführt, auf der die Durchführung aller Schritte zur OP-Vorbereitung von der Station und zusätzlich die Seitenlokalisation vom OP und abschließend vom Operateur kontrolliert und bestätigt wird. Erst danach besteht die Freigabe zur Operation. Die Klinikleitung wird über jede Abweichung vom “normalen” Behandlungsgeschehen, z.B. Verlegungen oder Re-Operationen sofort schriftlich unterrichtet und kann so die Ursachen prüfen und erforderliche Maßnahmen ergreifen.
Die Facharztklinik ist Mitglied im “Aktionsbündnis Patientensicherheit” (APS). Das APS entwickelt in multidisziplinär besetzten Arbeitsgruppen Aktionen und Kampagnen zur Verbesserung der Patientensicherheit in Deutschland. Die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen werden als Handlungsempfehlungen veröffentlicht, die allen Einrichtungen im deutschen Gesundheitswesen kostenlos zur Verfügung stehen. Die Arbeitsgruppen organisieren außerdem Fachveranstaltungen und organisieren den gegenseitigen Expertenaustausch. Das APS kooperiert mit Verbänden, Fachgesellschaften, Forschungsinstituten, Krankenkassen, Institutionen der Selbstverwaltung und Patientenorganisationen. Es wird vom Bundesgesundheitsministerium unterstützt.
Die Facharztklinik hat ein Fehlerberichtssystem über Beinahevorfälle, das sogenannte Critical Incident Reporting System (CIRS) eingeführt. Damit können die Mitarbeiter in einem geschützten Umfeld kritische Ereignisse im Arbeitsumfeld melden.
Regelmäßige Fallkonferenzen der Fachärzte sind ebenfalls Bestandteil des Risikomanagements der Facharztklinik. In diesen Konferenzen tauschen sich die Fachkollegen über Möglichkeiten zur Optimierung der Therapien aus und legen Behandlungsstandards fest.
Medizinproduktesicherheit
Für Ihre Sicherheit machen wir uns stark!
Der Beauftragte für Medizinproduktesicherheit erfüllt in unserem Haus u. a. folgende Aufgaben:
- Kontaktperson für Anwender, Behörden, Hersteller, Vertreiber im Zusammenhang mit Meldungen über Risiken von Medizinprodukten sowie bei der Umsetzung der notwendigen korrektiven Maßnahmen.
- Koordinierung der Rückrufmaßnahmen der Hersteller in unseren Einrichtungen nach § 5 des Medizinproduktegesetztes.
- Koordinierung interner Prozesse der Gesundheitseinrichtung zur Erfüllung der Melde- und Mitwirkungspflichten der Anwender und Betreiber.
Bei Fragen zur Medizinproduktesicherheit wenden Sie sich gerne an:medizinproduktesicherheit(at)facharztklinik-hamburg.de
Wir nehmen an der „Aktion Saubere Hände“, einer nationalen Kampagne zur Verbesserung der Handdesinfektion in deutschen Gesundheitseinrichtungen, teil. Zudem sind wir Mitglied im Aktionsbündnis Patientensicherheit. Dieses hat sich zum Ziel gesetzt, die Patientensicherheit in Deutschland nachhaltig zu verbessern.
Hygienebericht
Einmal jährlich erstellen wir gemäß § 11 HmbMed-HygVO einen Hygienebericht. Dieser wird an die Gesundheitsbehörde gesendet und von der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft veröffentlicht. Einsehen können Sie ihn unter www.hkgev.de oder hier:
» Download PDF
Hygieneregeln
Hygienefachkraft
Ilona Carrasco-Pirard
E-Mail